Montag, 28.04.2014

We are on the road again – part 2: Platten, zappelnde Mäuse, heisse Sitze, Hits, zu Fuß und Co

Morgens in Ivany´s Cove hatten wir dann leider wieder einen Platten am Auto. Als wir an der Rezeption nach der nächsten Tankstelle fragen wollten, wurden wir direkt auf die benachbarte Garage verwiesen, in der es doch ein Luftdruckmessgerät gibt. Wirklich hilfsbereit und nett diese Kanadier – auch wenn es oft schwierig ist, eine Unterkunft zu buchen. Der fehlende Handyempfang auf Neufundland macht es nicht gerade einfacher …

Über Dildo, Salmons Cove und einige andere Orte wie St. Philipps und Paradis (the name says it all – der Name ist Programm!) ging es dann abends nach Portugals Cove. Unsere dortige Unterkunft hatten wir schon im Voraus über airbnb gebucht. Unsere thailändische Gastgeberin Chisa wartete schon gespannt auf uns Weltreisende vor dem grünem Cottage direkt am Meer: wollte sie doch unbedingt ein Foto mit den Weltreisenden! Abends haben wir es uns dann lieber in unserem Whirlpool gemütlich gemacht anstatt die Fähre nach Bell Island zu nehmen (man muss und kann nicht alles mitnehmen).

Wir hatten verschiedene lustige Vorfälle während der Autofahrt. So lag eine zappelnde Maus auf der Straße – zum Glück war es kein Elch. Unsere Sitzheizung war teilweise so stark, dass die Sitze viel zu heiß wurden. Und das Display am Auto zeigte ständig „Hits:1“ an. Also dachten wir es werden die Hits (deutsch: Zusammenstöße) angezeigt. Glücklicherweise war es am Ende doch nur der Radiosender!

Am nächsten Tag war es dann auch schon wieder Zeit ,den Mietwagen abzugeben. Leider. Da wir erst spät abends gegen 22 Uhr in unsere Couchsurferunterkunft konnten, mussten wir irgendwie irgendwo den Tag verbringen. Also dachten wir uns, bleiben wir erstmal am Flughafen. Dort hatten wir kostenlos Internet, Toiletten, Schaukelstuhl und Infrastruktur. Am Ende war es dann fast wie im Film „Terminal“ und wir haben den ganzen Tag am Flughafen verbracht. Die letzten Stunden haben wir dann im bekannten Ches‘s Fish and Chips Restaurant verbracht. Da die Zubereitung von Phils Gericht 30 min. länger dauern sollte, kam uns das am Ende sehr gelegen und es fiel nicht so auf, dass wir uns eigentlich fast 2 Stunden mit Gepäck dort aufgehalten haben.

In der Couchsurferunterkunft erwartete uns dann Mayo (den wir schon von unserem letzten St. John‘s-Aufenthalt kannten) und seine Mitbewohner. Zudem schlief in unserem Raum auch noch ein weiteres deutsches Paar - Alex und Sarah, die zufällig auch aus Dresden kommt. Zum Glück waren alle sehr nett und wir verstanden uns gut. Am nächsten Tag haben wir sogar zusammen Ausflüge zum Signal Hill und zum Museum The Rooms unternommen.

Nach zwei Nächten Couchsurfing und Sleep on the floor hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen von St. John‘s. Weiter ging es on the road – aber mit Bus.

Da wir nicht wieder so eine lange Busfahrt in Kauf nehmen wollten, legten wir einen Stopp in Gander ein. Die Stadt Gander hat sich vom sehr wichtigen internationalen Flughafen her entwickelt. Früher stoppten hier viele Transatlantikflüge zwischen. Leider ist die Stadt nicht so sehenswert. Daher fuhren wir auch schon am nächsten Tag weiter nach Corner Brook an der Westküste Neufundlands.

 

In Corner Brook hatten wir nach mehreren Anfragen die Unterkunft ausgewählt, die sich am schnellsten gemeldet hatte (viele Unterkünfte antworten gar nicht oder sehr spät). Am Ende hat sich diese Unterkunft als toll erwiesen. Wir hatten relativ günstig ein tolles Haus und konnten uns auf zwei Etagen ausbreiten, hatten ein Riesen-Bett und Riesen-TV. Außerdem konnten wir auch endlich mal angrillen. Das macht hier besonders viel Spaß, denn es ist sehr lange bis nach 20 Uhr hell. Bisher hatten wir schon viele Kanadier grillen gesehen bzw. gerochen. Nach einem kleinen Shopping- und Stadtbummel durch Downtown Corner Brook wollten wir eigentlich mal schauen wo denn das Fährterminal der Labrador-Fähre liegt. Leider haben wir es nicht gefunden. Wir haben auch noch keine bestätigte Information bzw. Reservierungsnummer für unsere morgige Fährfahrt von Corner Brook nach Blanc-Sablon (Quebec an der Grenze zu Labrador). Aber zumindest wurde von unserer Kreditkarte ein Betrag abgebucht. Hoffen wir mal, dass uns die Fähre mitnimmt. Und hoffen wir, dass sie nicht früher fährt oder durch das Eis länger braucht. Taxi ist immerhin schon bestellt für morgen früh (zu Fuß kann man hier wie gesagt nicht viel reissen, so viel Taxi wie in der letzten Zeit sind wir noch nie gefahren). Unterkunft suchen war auch wieder sehr schwierig. Wir haben von unserem Skype-Konto aus angerufen und eine Unterkunft festgemacht. Leider. Denn eben gerade kam die Antwort von einer Couchsurfer-High School Lehrerin aus Blanc-Sablon, die uns gerne für mehrere Tage aufnehmen würde. Schauen wir mal, ob wir das Hotel noch stornieren können …

 

Der nächste Bericht wird wieder vom Festland Kanada folgen – aus Labrador bzw. Quebec – und nicht mehr from the road – dort gibt es nämlich fast keine Straßen und wenn dann nur Gravel Road Pisten. Dort kann man also mit Auto mal nicht so viel reissen, daher steigen wir aufs Schiff um. Zunächst werden wir mit der Sir Robert Bond von Corner Brook nach Blanc-Sablon fahren. Danach ist nach einem mehrtätigen Aufenthalt in Labrador dann eine Schiffsreise a la Hurtigruten bis nach Remouski geplant. Bis dahin werden wir kontinuierlich noch Photos der letzten Beiträge liefern und somit Neufundland hinter uns lassen. Während hier alles irisch geprägt war, in Nova Scotia eher schottisch, wird in Labrador bzw. Quebec nun wieder das Frankophone bedeutsamer werden.

Irgendwie haben wir einfach zu viel erlebt und zu viele Photos J

 

Übrigens eine tolle und passende Antwort auf die Frage wie es geht:

 

„How are you? Better than the weather!“