Dienstag, 08.07.2014

Von schlagenden Pferden und goldenen Städten

Letzte Woche durfte ich einer der Vorteile genießen, an der Rezeption zu arbeiten: Um unseren Gästen Ausflüge empfehlen zu können, muss man natürlich die Ausflüge mal selber ausprobieren. Also durfte ich an einem Wild Water Rafting Ausflug im Kicking Horse River teilnehmen. Da der Rest des Front Desk Teams schon eine Woche vorher raften war und die Teamkollegin, mit der ich eigentlich fahren sollte, kurz vorher gefeuert wurde, war ich ganz alleine da und wurde gleich in das verrückteste Boot gesteckt. Beweisfoto bei Facebook.

Am 1. Juli feiert Kanada sich selber und seine 'Gründung' 1867, wenn es auch damals noch nicht ganz so groß war und lediglich aus Ontario, Québec, Nova Scotia und New Brunswick bestand. In Lake Louise waren die Feierlichkeiten übersichtlich, aber trotzdem wurde einiges geboten: angefangen vom Pancake Breakfast, das vom Lake Louise Fire Department veranstaltet wurde, über die Parade und Veranstaltungen der Stoney Nakodas bis zum Polar Bear Dip im Lake Louise. Meistens finden Polar Bear Dips oder Plunges zu Neujahr statt, aber Lake Louise ist selbst im Sommer kalt genug, um nicht darin zu schwimmen. Da ich zum Canada Day frei hatte, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Ich war zwar mit Bikini und Handtuch bewaffnet und nach dem Aufstieg hoch zum See hätte ich eine Abkühlung vertragen können. Allerdings sind wir hier in Amerika und da muss man bei solchen Veranstaltungen Verzichtserklärungen ausfüllen und ohne diese unterschriebene Erklärung und Schuhen wurde man nicht ins Wasser gelassen. Und in meinen Wanderschuhen wollte ich dann nicht ins Wasser gehen. Also bin ich stattdessen um den See gewandert:

Lake Louise

Aufgrund des kalten Wassers sind die Fische im Lake Louise auch eher von der kleinen Sorte:

Am Tag darauf hatten wir dann doch zusammen frei und sind nach Golden in British Columbia gefahren. Somit hat Philipp sein Ziel erreicht, alle Provinzen zu besuchen. Golden ist das Zentrum des Wildwasser-Raftings, ansonsten hat es außer einer netten Holzbrücke nicht viel zu bieten. Wir sind allerdings an einem Second-Hand-Laden vorbeikommen und haben fleißig zugeschlagen. Für 10 Dollar haben wir einige Sachen für die Küche bekommen und einen Brotbackautomat! Die Dame in dem Laden hat etwas irritiert geschaut, als wir sie nach einem Karton fragten, da wir den Automaten im Bus nach Hause transportieren wollten. Zu Hause wurde der Brotbackautomat natürlich gleich ausprobiert. Allerdings muss ich wohl noch etwas experimentieren, denn für das Backen in großer Höhe müssen Rezepte ein wenig angepasst werden. Aber immerhin findet sich dazu auch ein Hinweis in der Bedienungsanleitung unseres neuen Küchengerätes...

Holzbrücke in Golden

Einer weiterer Vorteil des Front-Desk-Jobs in der Jugendherberge ist es, dass ich einmal in der Woche fürs Wandern bezahlt werde. Am Samstag haben wir eine etwa 17 Kilometer lange Wanderung zum Plain of Six Glaciers Tea House unternommen:

Plain of Six Glaciers Tea House

Morgen geht es zur Calgary Stampede, zu den Cowboys. Mehr dazu im nächsten Blogeintrag.