Freitag, 07.03.2014

Halifax ist toll und gefällt uns – also bleiben wir

Halifax gefällt uns wirklich gut. Daher entschließen wir uns zu bleiben. Die Unterkunftssuche (ebenso wie übrigens die Jobsuche) gestaltet sich zunächst doch schwieriger als gedacht. Aber auf einmal ist unsere bisherige Unterkunft bei airbnb für den ganzen März zu einem erschwinglichen Preis buchbar. Also nutzen wir die Gelegenheit und fragen unsere Gastgeber, ob wir noch den ganzen März hier bleiben dürfen. Und zu unserer Überraschung dürfen wir nicht nur hier bleiben, sondern kriegen die Unterkunft auch noch günstiger als ursprünglich gedacht.

Am Montag abend hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen. Wie wir erfahren hatten, veranstaltete die German Society einen German Carnival am Rosenmontag. Da der Karneval ziemlich weit außerhalb stattfinden sollte, haben wir uns eine Stunde vor Beginn aufgemacht und sind zur Bushaltestelle gelaufen. Leider stand am Bus was völlig anderes als das was laut Google Maps dranstehen sollte. Zunächst wussten wir auch nicht, ob wir überhaupt an der richtigen Seite der Straße standen, denn hier gibt es keine Aushänge und das Haltestellenschild verrät zwar, welcher Bus fährt, nur leider nicht, wohin. Wie sich später herausstellte, wäre es aber doch der richtige Bus gewesen. Also sind wir zu einer zentralen Haltestelle gelaufen und haben dort auf einen Expressbus gewartet (eigentlich für Arbeiter, die schneller von der Arbeit mit diesem Bus wieder nach Hause fahren sollen). Leider kam dieser nicht. Also sind wir zu einer anderen Buslinie gegangen. Nach ewigem Warten in der Kälte (es waren an diesem Abend minus 15 Grad, gefühlt minus 30) war die Warteschmerzgrenze erreicht. Nach einigem Hin und Her und einem Zwischenstopp bei „Peters Pizza“ sind wir dann doch wieder in dem ursprünglich geplanten Bus gelandet und 2 Stunden später auf dem Karneval aufgetaucht. Leider was die Stimmung dort eher etwas lahm, so dass wir nach einem schnellen Bier und Brownies-Dessert noch mit unserer Umsteigekarte wieder zurückgefahren sind.

die erste automatische Busanzeige, die wir gesehen haben  

 An diesem Abend wurden wir fast auch noch Zeuge eines Unfalls, bei dem eine junge Frau mit Kind angefahren wurde. Wir sahen allerdings nur 4 Polizeiwagen (das erste Mal hier, in New York kam das fast minütlich vor). In der Zeitung konnten wir später verfolgen, dass dieser Unfall Auslöser für eine Debatte zum Thema Verhalten von Autofahrern und Fußgängern in Halifax wurde. Wir können dazu nur feststellen: Die Autofahrer hier in Kanada wirken sehr freundlich und zuvorkommend. Sobald wir uns einer Straße auch nur nähern, halten die Autos immer für uns, während wir in New York fast umgefahren worden wären. Überhaupt wirkt es hier ziemlich sicher. So sicher, dass viele Kanadier sogar die Haus- und Wohnungstüren auflassen! (bei unseren Gastgebern in Quebec war es auch so, hier allerdings nicht). Am Dienstag gab es das erste Vorstellungsgespräch per Telefon. Und einen Tag später folgte daraus wieder ein Vorstellungsgespräch. Eine spannende movie-night haben wir auch schon am Beamer mit unseren Gastgebern erlebt. Wir konnten hier den interessanten Film „Her“ sehen, der übrigens auch bald in Deutschland ins Kino kommen sollen (offensichtlich sind wir hier eurer Zeit voraus, obwohl wir ja uhrzeitmäßig derzeit 5 Stunden hinter Deutschland sind). In diesem Film verliebt sich ein Mann in sein Betriebssystem bzw. in diese Stimme. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber empfehlenswert – also der Film.

 

The British are here - Best of Britsh 

Diese Woche sind die Briten in Halifax und es ist „British Re-Invasion“. Da dachten wir uns, nehmen wir doch an den kostenlosen Veranstaltungen auch als Nicht-Briten teil. So haben wir Mittwoch vormittag an einer Führung mit Schoolmaster Adams teilgenommen. Da keine anderen Teilnehmer bei der Kälte kamen, hatten wir quasi eine Privatführung durch die Citadelle, die sonst im Winter gar nicht besichtigt werden kann. Um 12 Uhr nahmen wir sogar noch an einem besonderen Event teil und hörten aus nächster Nähe die tägliche Kanonenzündung.

Best of Britain - British Pop-up Consulate Kanonenschuss um 12 Uhr

 

Später an diesem Tag hatten wir wieder unsere bekannten Probleme mit dem Bus: diesmal fanden wir die Bushaltestellte gar nicht erst. Also haben wir einfach die vorherige gesucht. Am Donnerstag wollten wir endlich mal die angesammelten Flaschen zu einem Recyclinghof bringen (ja, auch in Kanada gibt es Recycling!), aber leider hatten der natürlich an diesem Tag auf Grund eines Teammeetings nur bis 11h30 auf.

geschlossener Recyclinghof

An diesem Tag haben wir auch noch einige potentielle Arbeitgeber abgeklappert, was allerdings nicht sehr erfolgreich war. Bei einigen haben wir auch nur mal kurz vorbeigeschaut und festgestellt, dass wir dort gar nicht arbeiten wollen! Abends haben wir dann an einer spannenden Führung („Royal Connections“) in der Kunstgalerie teilgenommen. Und im Anschluss daran waren wir noch beim Konzert „Live 105´s British Re-invasion“ im Lower Deck, bei dem verschiedene lokale Bands spielten.

Konzert

 

Freitag hatten wir mal Appetit auf deutsches Essen und so gab es Stampfkartoffeln, Fisch und frischen Spargel (aus Nordamerika!) – hm lecker! Nachmittags haben wir dann noch einmal einen Versuch mit dem Recyclinghof unternommen und haben unsere Bustickets für unseren Wochenendtrip nach Charlottetown/Prince Edward Island (PEI) gekauft. Dort haben wir eine kostenlose Couch bei Bob und sind gespannt, wie das Wochenende so wird …

See you next week – wenn es wieder heißt: PM weekly news (PMWN).

 

Was wir sonst noch so gesehen haben:

saisonale Produkte - alles aus Ahorn Im European Gingerbredhouse gibt es sogar Broetchen

 

Einen Geheimgang vom Wochenmarkt durch den Bahnhof zu uns nach Hause haben wir auch entdeckt: