Sonntag, 22.06.2014

Die erste gemeinsame Woche im Wilden Westen

Am Freitag, den 13. um 19h13 war es dann so weit: P und M waren wieder PM – vereint am Busbahnhof Calgary. Phil kam mit (zu) viel Gepäck durch die Ausgangstür (wie am Flughafen) am Busbahnhof, auf Grund einer Busverspätung leider etwas später als erwartet. Und er hatte nicht nur zu viel Gepäck mit (versehentlich nämlich die Zimmerschlüssel aus dem B&B aus Regina mitgehen lassen; haben wir dann für 2 Dollar per Post zurückgeschickt), sondern auch noch eine deutsche Mitreisende im Bus „aufgegabelt“, mit der wir in den nächsten Tagen noch so einige Ausflüge unternommen haben. Abends ging es dann erstmal mit der im Stadtzentrum kostenlos fahrenden Tram ins Hostel und danach war Abendessen in einem Irish Pub angesagt (war noch so ziemlich das günstigste, immerhin gab es Stampfkartoffeln). Nach einem kurzen Calgary-Rundgang war es dann auch einfach nur noch an der Zeit ins Bett zu gehen (leider im Doppelstockbett, dafür aber zum halben Preis!).

Am Samstag trafen wir uns dann nach dem guten Hostelfrühstück mit der deutschen Mitreisenden aus dem Bus, Carina, und ihrer Freundin Eva und fuhren zum Heritage Park Historical Village in den richtigen Wilden Westen. Dort gab es nicht nur einen echten Dampfzug aus dem Wilden Westen, sondern auch ein Dampfboot, Saloon, Tipis, jede Menge Karussels (wir haben u.a. das Kettenkarussel und die grüne Raupe ausprobiert), ein Fort, Pferde, Cowboys und Indianer. Nach einem erlebnisreichen Tag im Wilden Westen wollten wir dann noch einkaufen gehen, da es in Lake Louise wahnsinnig teuer ist. Leider fanden wir nur eine Art „1-Dollar-Shop“ (wo es auch einige Lebensmittel gibt) und einen Bio-Supermarkt, der auch nicht gerade billig war. Abends ging es dann mit Greyhound über Banff nach Lake Louise, wo es deutlich kälter ist als im Osten Kanadas (morgens derzeit so ca. 5 Grad, mittags dann schon mal Sonne und 15 und mehr).

Philly vor der Westernstadt

Die nächsten drei Nächte hatten wir im HI Hostel Alpine Centre netterweise kostenlos. Leider regnete es den ganzen Sonntag, so dass wir erst wieder am Montag richtig aktiv wurden. Dann war nämlich Wandern angesagt. Wir trafen uns morgens mit Carina und Eva, die zufällig an diesem Tag am Lake Louise wandern wollten und uns dahin netterweise mitnahmen (vom Ort Lake Louise zum eigentlich See „Lake Louise“, der übrigens nach der Tochter Louise von Königin Victoria benannt worden ist, sind es ca. 5 km). Dort angekommen haben wir dann erstmal das Fairmont Chateau bewundert und sind am See vorbei Richtung Lake Agnes Teahouse gewandert.

Es war relativ ruhig an diesem Tag, was vielleicht auch am ziemlich schlechten Wetter lag (im Sommer sind hier bis zu 10.000 Touristen täglich). Der Anstieg zum Teahouse war verhältnismäßig steil, dafür aber bärenfrei.

Vorbei am vereisten Mirror Lake, an Wasserfällen und Schnee erreichten wir dann nachmittags das Teahouse. Dort oben arbeiten im Sommer nur einige Studenten, die ohne Elektrizität und mit Gletscherwasser den Tee zubereiten. Sonstige Lebensmittel und Zutaten werden vor der Sommersaison per Hubschrauber eingeflogen. Leider fanden wir den Tee ziemlich teuer und nicht gerade besonders toll. Wir haben uns zu viert eine grosse Kanne Wildbeerentee geteilt.

 

Nachdem wir während des Aufenthaltes im Teahouse den Regen gut abgepasst hatten, sind wir dann fast trockenen Fusses wieder den Berg herunter. Komischerweise hat der Abstieg fast genauso lange gedauert. Unten am See haben wir dann noch das Chateau Hotel von innen beguckt. Aber die Zimmerpreise (ca. 400 Dollar pro Nacht) sind bei der Masse an Gästen unserer Meinung nach nicht gerechtfertigt. Abends sind wir dann noch mit den beiden zurück nach Banff gefahren und haben das erste Mal ein Restaurant der Kette „Old Spagetti Factory“ besucht. Dabei hat man relativ günstig eine Hauptspeise, Brot, Salat und Nachspeise inkludiert. Die beiden Deutschen auf Neufundland hatten uns diese Kette schonmal ans Herz gelegt. Da unser Bus zurück ca. 45 min. Verspätung hatte, konnten wir noch in Ruhe unseren Großeinkauf im Supermarkt in Banff durchführen.

Onesies - kanadischer Kult-Ganzkörperschlafanzug

Am Dienstag haben wir uns bei einem Bären-Workshop weitergebildet.

bärensicherer Mülleimer und Überschwemmung im Ort

Von Mittwoch bis Freitag musste Michi dann arbeiten. Und auch Philly musste ab Mittwoch für sein Zimmer arbeiten (d. h. als Volunteer bekommt man sein Mehrbett-Zimmer gratis). Samstag hatten wir dann beide frei. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Spiegelei und Froot Loops guckten wir dann im TV-Raum das Deutschlandspiel. Bei einem Sieg hätten wir uns heute mal ein Bier gegönnt (das erste hier!), aber leider müssen wir nun durstig ins Bett.

Nachmittags waren wir noch im Lake Louise Inn Hotel im Schwimmbad und Whirlpool. Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch ein Eis im überteuerten Minimarkt gegönnt (für ca. 6 Dollar – trotz „10 % Local-Discount“ und geringen Alberta-Steuern). Heute Nacht ist noch Bonfire (Lagerfeuer mit Marshmallows) angesagt …